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Oktober

27.09.2024

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Foto: AGoF BN-3594

Vor 100 Jahren geboren: Emilie Lieberherr

Mit den Slogans «Frauerächt isch Mänscherächt» und «Mänscherächt für beidi Gschlächt» forderte Emilie Lieberherr 1969 am Marsch nach Bern als Hauptrednerin das Frauenstimm- und -wahlrecht.

Sie wurde am 14. Oktober 1924 geboren und wuchs in einfachen Verhältnissen in Erstfeld auf. Obwohl sie reformiert war, besuchte sie das katholische Internat Theresianum Ingenbohl und schloss 1942 mit dem Handelsdiplom ab. Anschliessend machte sie die Matura und studierte Nationalökonomie. 1957 reiste sie zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Hermine «Minnie» Rutishauser in die USA, wo die beiden zwei Jahre in verschiedenen Anstellungen als Erzieherinnen und Hausangestellte arbeiteten, u.a. bei Jane und Peter Fonda. Nach ihrer Rückkehr trat Emilie Lieberherr 1960 eine Stelle als Berufsschullehrerin für das Verkaufspersonal an. Sie war 1961 Mitgründerin des Konsumentinnenforums Schweiz und wurde einige Jahre später dessen Präsidentin. 1965 promovierte sie an der Universität Bern. Als erste Stadträtin Zürichs und Vorsteherin des Zürcher Sozialamts initiierte sie die Heroinabgabe an Schwerstsüchtige und war mitbeteiligt am Aufbau des Vier-Säulen-Modells der schweizerischen Drogenpolitik. Sie liess Altersheime bauen, richtete Jugendtreffpunkte ein und initiierte Arbeitsprogramme für arbeitslose Jugendliche. Sie amtete als erste Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen und war von 1978-1983 erste Ständerätin der SP für den Kanton Zürich. Nachdem Emilie Lieberherr 1990 bei den Wahlen um das Stadtpräsidium den Kandidaten der FDP statt jenen der SP unterstützte, wurde sie aus ihrer Partei ausgeschlossen. Sie starb am 3. Januar 2011.

Quelle: Biografisches Dossier Emilie Lieberherr, AGoF BN 3594

 

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